Der Haager Bau- und Umweltausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung die strittige Entwässerung für das neue Baugebiet behandelt und die notwendigen Entwässerungsanlagen beschlossen. Das Schmutzwasser wird an das bestehende Kanalnetz angeschlossen, hierzu wird es in jeder Bauparzelle einen Übergabeschacht geben. Für die dezentralen Hebeanlagen sind die jeweiligen Hauseigentümer zuständig.
Das Straßenwasser wird über Sinkkästen gesammelt und in ein ca. 370 m³ großer Regenrückhaltebecken, das unter dem neuen Spielplatz entsteht, geleitet. Ebenso das Wasser von den Dachfächen. Vom Becken fließt das Wasser über eine Freispiegelleitung nach Altdorf. Zum Schutz von Altdorf darf nur eine auf max. 16 l/s gedrosselte Menge, die der Altdorfer Mühlbach schadlos aufnehmen kann, über die Leitung abgeführt werden. Zudem wurde der Vorschlag von Klaus Breitreiner (CSU) aus der letzten Sitzung nun auch angenommen, dass die Einleitung in den Bach erst nach der Altdorfer Bebauung erfolgt. Auch wenn hierfür (überschaubare) Mehrkosten durch eine Druckstation anfallen: Aus Sicht der CSU Haag eine absolut notwendige Verbesserung gegenüber der alten Planung!
Das planende Ingenieurbüro Behringer hat die eingerechneten Sicherheiten erklärt, z.B. dass die Rohrleitungen im Baugebiet auch als zusätzlicher Stauraum bei Starkregen dienen und größer dimensioniert sind als für das im Regelwerk verankerte Regenereignis. In Summe geht das Planungsbüro davon aus, dass selbst bei einem sog. 20-jährigen Regenereignis die Häuser im neuen Baugebiet nicht volllaufen. Dazu soll auch eine zusätzliche Mulde dienen, über die Wassermengen, die das System nicht mehr fassen kann, ins Gelände abgeleitet werden.
Für diese Mulde haben Stefan Högenauer und Andreas Sax (beide CSU) eine Klärung gefordert, ob dadurch für die hinterliegenden landwirtschaftlichen Flächen Nachteile entstehen. Im Beschluss wurde deshalb eine rechtliche Prüfung dieses Sachverhaltes ergänzt.
Als nächster Schritt steht der Abschluss eines Erschließungsvertrags mit dem Erschließungsträger an. Noch vor Jahresende soll dann der Bebauungsplan Rechtskraft erlangen. Dann können in 2022 die Bagger anrollen und neue Häuser und Wohnungen in Haag entstehen. 30% der Baufläche stehen im Eigentum des Marktes Haag und werden über das Ansiedlungsmodell verbilligt an berechtigte Bauwillige abgegeben werden.