Mit dem Investitionsprogramm für die Marktgemeinde Haag für die Jahre 2022 bis 2025 verbindet der interessierte Besucher der Gemeinderatssitzung die Erwartung an spannende neue Entwicklungen auf dem Gemeindegebiet. Er verspricht sich von einem Investitionsprogramm eher erkennbaren Gestaltungswillen denn eine bescheidene, in Zahlen ausgedrückte Fortschreibung von laufenden Maßnahmen. Dabei wird dem Zuhörer suggeriert, dass mit diesem Programm die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter/-innen ausgeschöpft sei. Um den Umsetzungswillen von bereits getroffenen Grundsatzentscheidungen stärker zu dokumentieren, hatte die CSU Fraktion im Vorfeld zu einer Reihe von Positionen des Investitionsplanes detaillierte Fragen gestellt und Vorschläge unterbreitet, ohne dass darüber eine Diskussion angestoßen werden konnte. Da hatte die CSU u.a. den Antrag, die Sanierung des Recyclingplatzes in der Rosenberger Str. – übrigens ein Schandfleck am Waldrand – einzuplanen, eingebracht. Aber da staunt der Besucher sehr über die Begründung der Nichtaufnahme. Das Gelände gehöre einem Privaten (und zuständig sei der Landkreis) und somit nicht in das Investitionsprogramm. Die Antwort hätte engagierter ausfallen können, indem die Verwaltung versprochen hätte, den Landkreis zur Tätigkeit aufzufordern. Die beantragte Aufnahme der Sanierung der Berger/Kirchdorfer und Zeno-Kern-Str. neben der vorgesehenen Sanierung der Westendstr., wurde ebenfalls abgeschmettert, weil man ja noch nicht wisse, was und wann mit der Hauptstraße geschehe, die im Realisierungsfall dann ohnehin alle Kapazitäten binde.
Für den Grafenstock wurden zwar Mittel eingestellt, aber die Frage der CSU Fraktion nach dem Umsetzungshorizont wurde mit dem Hinweis auf die noch ausstehende Mitwirkung des Denkmalschutzamtes beantwortet. Ein minutenlanges Plädoyer eines Gemeinderatsmitgliedes für die seit Jahren anstehende Sanierung der Friedhofskapelle wurde mit der noch notwendigen Einarbeitungszeit der neuen Denkmalschutzpflegerin kommentiert.
Es gäbe noch viele Details aus dem Erleben dieser Sitzung zu berichten, aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Eines aber steht fest: „Haag kann mehr“, als in diesem Investitionsprogramm niedergelegt. Dazu braucht es aber auch den notwendigen Willen und eine gewisse Portion Kreativität.
Bleibt zu hoffen, dass die CSU Fraktion den begonnenen Weg fortsetzt und den Finger hebt im Sinne der Maxime, zu gestalten denn zu verwalten. Das hätte Haag wahrlich verdient.